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Special Olympics World Summer Games 2007 in Shanghai, Tischtennis:

Jana

 

Jana Siegel gewinnt GOLD im Mixed Doppel mit Andrè Nürnberg. Im Einzel gewinnt Jana die BRONZE- Medaille. Jana setzt noch einen drauf: Am 10.09.2007 holt sie noch gemeinsam mit Claudia Sass GOLD im Damen Doppel!

Der SV Blechhammer gratuliert ganz herzlich !!!

Ein wahres Ausnahmetalent aus Hasenthal

Über Jana Siegel, ihre – bisher – weiteste Reise und die Teilhabe am ganz normalen Leben in unserer Zeit

Von Thomas Schwämmlein

Hasenthal – An Olympia- und Weltmeistern mangelt es im Sonneberger Land nicht. In die Reihe der Kraushaars und Möllers hat sich nun auch die 25-jährige Jana Siegel aus Hasenthal eingereiht, die gleich mit mehreren Goldmedaillen von den Special Olympics in Shanghai zurückkehrte (Freies Wort berichtete).

Special Olympics, das sind sehr spezielle Spiele, denn dort starten Menschen mit geistiger Behinderung – wie eben auch Jana Siegel. Jana ist ein Ausnahmetalent, nicht nur im Tischtennis. Und die Eindrücke der Megacity Shanghai – 18 Millionen Menschen leben gegenwärtig dort – hallen noch immer nach.

„Am Anfang war es etwas stressig“, bekennt Jana. Immerhin musste sie mit Betreuerin Christiane Beck zweimal das Hotel wechseln und dazu kam noch der Wettkampf. So etwas aber störte Jana nicht weiter, weiß sie doch, was sie kann.

Immerhin, in China, der „Tischtennisweltmacht“, zu punkten, darf ruhigen Gewissens als Spitzenleistung bezeichnet werden.

Doch von ungefähr kommt das nicht, liegt der Sport doch auch der Familie im Blut. Vater Manfred ist Tischtennistrainer beim Sportverein Blechhammer, wo Jana von Anfang an mitgespielt hat. Eine Ehrengalerie wurde schon mal eröffnet. Jana sei von Anfang an eine gute Spielerin gewesen, bemerkt der Vater. „Sie bleibt dran und gibt nie ein Spiel verloren“, charakterisiert Manfred Siegel seine Tochter. Und Jana weiß, was sie ihrem Vater zu verdanken hat. „Ich bin meinem Vater Manfred Siegel sehr dankbar, denn er hat mich 14 Jahre trainiert, auch wenn es nicht immer leicht ist“, sagt Jana. Ohne die Hilfe ihres Vaters habe sie nie diese großen Erfolge erzielen können.

Doch alleine Sport prägt das Leben der ledigen Mittzwanzigerin nicht. Sie singt noch im Chor 1852 Hasenthal mit, hat inzwischen einen achtjährigen Sohn, Danny, und interessiert sich für den Märchenkönig Ludwig II. Aber der Sport spielt schon eine wichtige Rolle in ihrem Leben.

Das sportliche Handwerkszeug kam vom Vater und vom Training in Blechhammer, dann kam aber vor zwei Jahren, Jana arbeitete inzwischen in den Rennsteigwerkstätten in Neuhaus am Rennweg, Bert Greiner vom Neuhäuser Tischtennisverein. Mitarbeiter der Rennsteigwerkstätten spielen dort schon längere Zeit mit im Verein.

 „Jana war in guten Händen“

Und als Jana erst den Landesausscheid der Special Olympics und dann den Bundesausscheid gewann, da stand fest – es geht nun nach Shanghai. Es war wohl die größte Reise, die jemals ein Angehöriger der Familie Siegel unternommen hat. Die Eltern kennen zwar die ganze Bundesrepublik und die Geschwister auch schon die klassischen Urlaubsziele, aber so weit wie Jana kamen sie noch nie.

Angst vor der großen Reise hatte man im Hasenthaler Eigenheim nicht. „Wir wussten ja, dass Jana in guten Händen ist“, sagt Manfred Siegel. Die „guten Hände“ gehören Christiane Betz, die Jana in den Rennsteigwerkstätten umfassend betreut und mit nach Shanghai gereist ist. „Sie ist immer für mich da, wenn es mir einmal nicht gut geht“, sagt Jana, „und sie braucht mich nur anzusehen, um zu wissen, wie es mir geht.“

Damit war die Reise nach Shanghai, abgesehen von der Flugangst, die sich aber bald gelegt hat, kein Problem mehr. In Shanghai hieß es erst einmal sich zu orientieren, die Eindrücke zu ordnen, sich ans Essen mit Stäbchen zu gewöhnen.

Vom Begleitprogramm schwärmt Jana noch heute und erzählt von Wolkenkratzern, dem Transrapid und einer riesigen Joghurtfabrik.

Zurück kam Jana mit einer ganzen Kollektion von Gold- und Bronzemedaillen. „Großen Bahnhof“ gab es bereits beim auschecken im Frankfurter Flughafen, dann noch einmal in den Rennsteigwerkstätten, beim Verein in Blechhammer und demnächst auch bei der Landrätin.

Was bleibt? Vor allem eine Menge Erinnerungen. Sie sah viel Prominenz aus der Nähe. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) durfte sie in Shanghai die Hand schütteln und dem kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger – er ist der Schwiegersohn von Eunice Kennedy, die die Special Olympics einst ins Leben gerufen hatte – durfte sie aus der Nähe sehen. Janas Autogrammkartensammlung hat sich inzwischen um ein Beträchtliches vermehrt und nimmt schon viel Platz ein.

In Hasenthal hat sich der Medaillensegen, der nun ins Dorf kam, ziemlich schnell herumgesprochen. Da sind alle stolz auf „ihre“ Jana, die Eltern, Sohn Danny, die Nachbarn, Vereinskollegen.

Und was bleibt noch? Es wird viel geredet über die Integration Behinderter. Jana hat bewiesen, wie Integration aussehen könnte, wie sie funktioniert ...